Spieloase Bilk
Brunnenstraße 65a
40223 Düsseldorf
Kindertreff: 0211.3112121
Verein: 0211.7356192
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Das war die Situation, als Margret Hofmann ihre Stelle im Düsseldorfer Jugendamt antrat. Sie hatte ein offenes Ohr für Bürgerinnen und Bürger, die sich für eine Verbesserung der Spiel- und Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen in ihrem Umfeld einsetzen wollten, und bot tatkräftige Unterstützung. So stellte sie „Spielplatzpatinnen und -paten loses Spielmaterial zur Verfügung, mit dem diese Aktionsmöglichkeiten für Kinder auf dem eigenen Platz erweitern konnten. Nach und nach wurden immer mehr Container für Spielplatz-Initiativen auf öffentlichen Spielplätzen aufgestellt, in denen das Material gelagert werden konnte. Frau Hofmann lud die Spielplatzinitiativen zu regelmäßigen Treffen ein. Im Laufe der Jahre wurden gemeinsame Spielfeste aber auch Diskussionsrunden mit Kommunalpolitikerinnen und -politikern durchgeführt. So setzten sich die Gruppen u.a. für die Schaffung von „Wassermatschanlagen auf öffentlichen Spielplätzen" ein und unterstützten später die Schaffung einer 1. Skateranlage auf dem Gustav-Gründgens-Platz.
Für die Absicherung des Aufenthalts von Kindern auf „problematischen Plätzen" stellte Frau Hofmann Honorarkräfte ein, die mit dem 1. Düsseldorfer Spielmobil, dem „Spielbrummi", Plätze und Parks anfuhren und dort für Spiel-Spaß sorgten. Frau Hofmann hatte die Dienst- und Fachaufsicht auch über die Angestellten der Abenteuer-Spielplätze. Bis Ende der 70er Jahre gab es solche Einrichtungen in fünf Stadtbezirken.
1979, im „Jahr des Kindes", wurden nach Abstimmung mehrerer Ämter 136 Schulhöfe als „Spielhöfe" freigegeben und Arbeitshilfen für ihre Gestaltung entwickelt. Das verminderte vor allem Spielflächendefizite im Innenstadt-Bereich. Auf der Suche nach weiteren Flächen für Spielmöglichkeiten für Kinder stieß Margret Hofmann in Bilk auf einen Innenhof. Dieser wurde von einer Schreinerei genutzt, die den Betrieb aufgeben wollte. Frau Hofmann konnte die Spielplatzinitiative auf dem Merkur-Spielplatz gewinnen, sich mit ihr dafür einzusetzen, das Gelände im Bebauungsplan als „Spielplatz" festzuschreiben und die alte Schreinerei als Spielhalle und Treffpunkt für Eltern und Nachbarinnen und Nachbarn zu erhalten. Dazu gründete die Initiative den Verein „Spielen in Bilk e.V." mit der 1. Vorsitzenden, Frau Trude Kraus. Anfang der 80er Jahre war die Perspektive für dieses Projekt jedoch wenig aussichtsreich, denn zur Konsolidierung des städtischen Haushalts wurden zahlreiche Maßnahmen im Spielplatzbereich als „entbehrliche freiwillige Leistungen der Jugendhilfe" gestrichen.
1987 war die Eröffnung der Bundesgartenschau in Düsseldorf geplant. Frau Hofmann entwickelte für den neu geschaffenen Südpark ein attraktives Angebot mit stationären Elementen zur Sinneserfahrung für alle Altersgruppen und Spielstationen für Kinder in der „Düsselburg" und im Spielhaus beim „Sonne-, Wind- und Wasserspielplatz" der Stadtwerke.
Im Vorfeld standen neue Finanzmittel zur Verfügung. Nun konnte auch die Realisierung der „Spieloase" in Angriff genommen werden. Zunächst wurde die untere Etage der alten Schreinerei umgebaut. Das Gartenamt stattete den Hof als öffentlichen Spielplatz mit vielen ökologischen Aspekten aus. Auf vielen öffentlichen Spielplätzen installierte die Stadt die gewünschten Wassermatschanlagen, auch auf dem Spielhof wurde eine der begehrten Anlagen errichtet. Auf ABM-Basis wurden wieder Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für eine „Mobile Spielplatzbetreuung" eingestellt. Auch der Verein „Spielen in Bilk e.V.", als Träger der Einrichtung „Spieloase", wurde durch sie unterstützt. So konnte die „Spieloase" 1985 endlich eingeweiht werden.
Im Jugendamt wurde eine fahrbare „Spielkiste zum Verleihen" eingerichtet. „Brachflächen", nicht genutzte Grundstücke und Flächen im öffentlichen Straßenraum sollten mit einfachen Mitteln umgestaltet und für eine vorübergehende oder dauerhafte Nutzung als Spielfläche für Kinder zur Verfügung stehen. Alle Grünanlagen wurden zum Spielen frei gegeben.
10 Jahre nach dem „Jahr des Kindes" wurde das Prüfverfahren „Kinderfreundliche Stadt" im Rahmen eines Bauleitverfahrens getestet. An der Entwicklung hatte Frau Hofmann mitgewirkt. Als es 1991 „reguläres Verfahren" wurde, prüfte sie die vorgelegten Entwürfe und leitete sie mit ihrem Gutachten versehen weiter.
Frau Hofmann war beteiligt an Veröffentlichungen des Landes NRW, das eine Broschüre „Pädagogisch betreute Spielplätze" und eine mit dem Titel „Spielen" herausgab. Beim Landeswettbewerb „Spielen in der Stadt" gewannen mehrere Düsseldorfer Spielplatzinitiativen Preise. Der Verein „Spielen in Bilk e.V." belegte einen 1. Platz.
Während die obere Etage der Spieloase mit Landesmitteln ausgebaut wurde, fand gleichzeitig wieder eine Spardiskussion statt. Auf Anregung Frau Hofmanns gründete sich der Arbeitskreis „Bedrohte Spielräume". Die Spielplatzinitiativen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der betreuten Spielplätze luden Düsseldorfer Kinderpolitikerinnen und -politiker zu einer Gesprächsrunde in die Spieloase ein. Der breite öffentliche Protest milderte schließlich die geplanten Einschnitte.
Die Finanzierung von qualitativen Verbesserungen auf Spielplätzen fanden danach überwiegend aus Städtebauförderprogrammen, über Investoren oder Spenden statt. Mit Unterstützung des Vereins „Helft behinderten Kindern e.V." konnten einige Spielplätze inklusiv umgebaut bzw. mit entsprechenden Spielgeräten zusätzlich ausgestattet werden. Auch die Spieloase erhielt so 2 inklusive Spielgeräte. Für diese Aktion setzte sich Frau Hofmann besonders ein.
Auch als Rentnerin war sie regelmäßig auf Spielplätzen in der Stadt unterwegs. Besonders gern besuchte sie die Abenteuer-Spielplätze und Feste von Spielplatzinitiativen. Sie verfolgte interessiert, wie sich die Spielplatz-Situation veränderte. Besorgt registrierte sie, dass Kindern im Schulalter kaum noch Zeit für „freies, von Erwachsenen unbeobachtetes Spiel" blieb. Zuletzt lag ihr der Zugang von Kindern zu Naturerlebnissen als „wichtiger Erfahrungsschatz fürs Leben" am Herzen.
Margret Hofmann starb am 7.4.2021
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