Viele Jahre war Trude Kraus das Herz der Spieloase: hier war ihre zweite Familie. Mitten in Bilk, in einem Hinterhof auf der Brunnenstraße am Karolingerplatz konnte Trude Kraus das Leben von Kindern und Familien im bevölkerungsreichen Stadtteil von Düsseldorf entscheidend mitgestalten. In der Spieloase war jedes Kind willkommen! Der ein oder andere „Bilker" sah in Trude ein Vorbild in der Verwirklichung eines Ehrenamtes. Trude konnte mit ihrem starken Willen viele Menschen begeistern und mitreißen, jung wie alt. So gehörte sie schon vor 40 Jahren zu den InitiatorInnen des Stadtteilfestes im Florapark an der Bilker Allee. In Kooperation mit dem Jugendamt der Stadt Düsseldorf schuf sie ein generationsübergreifendes Miteinander als jährlich buntes Fest für Kinder und ihre Familien.
Die Spieloase war ein wichtiger, aber nicht der einzige Teil ihres aktiven Engagements in der Öffentlichkeit. Trude Kraus war ein langjähriges Mitglied in der SPD in der Bezirksvertretung 3. Auch hier vertrat sie die Interessen der Kinder und Familien im Stadtteil unermüdlich und immer wieder durchaus kämpferisch.
Mit ihrem Umzug in das Mehrgenerationenprojekt des „Salzmannbaus" an der Himmelgeisterstraße begann ihre nächste ehrenamtliche Aufgabe. Mit Bravour beteiligte sie sich an diesem Projekt, dem „Leben in der Fabrik" und übernahm auch hier Vorbildfunktionen. Sie gründete die „Grüngruppe" für eine grüne Gestaltung des Innenhofs und war Teil des Mieterrats. Im Bürgerhaus leitete sie viele Jahre für die AWO einen Seniorengruppe, war zudem Mitglied der „Aktiven Alten in Bilk e.V." und setzte sich dort für ein monatlich kulturelles und kostenfreies Angebot im Stadtteil ein.
Als Anerkennung ihres langjährigen, sozialen Engagements erhielt Trude Kraus viele Auszeichnungen: 1999 wurde ihr das Bundesverdienstkreuz für besondere Leistungen auf politischem und ehrenamtlichem Gebiet verliehen. Nach 42 Jahren Mitgliedschaft in der SPD erhielt sie 2003 die Willy-Brandt-Medaille für ihren Einsatz für Sozialdemokratie in besonderer Weise, 60 Jahre lang war sie Mitglied der Arbeiterwohlfahrt (AWO) und wurde für drei Jahre zur Jugendschöffin ans Landgericht NRW berufen. Trude Kraus besaß die Ehrenauszeichnung der Bezirksvertretung im Stadtbezirk 3.
Trude Kraus hinterlässt ein großartiges Projekt: die Spieloase wird derzeit vergrößert und gilt schon lange als die „grüne Oase" für AnwohnerInnen und NachbarInnen des Karolingerplatzes. Die inhaltlichen Aufgaben im Verein „Spielen und Leben in Bilk e.V. hat Gerti Kobarg übernommen und verfolgt mit ebenso großem Willen wie Einsatz „das Schiff Spieloase" sicher in den Hafen der heutigen Zeit zu manövrieren: und das macht sie hervorragend! Gerti Kobarg ist das älteste von vier Kindern von Trude Kraus.
